Lukas Quedenbaum verlässt den HSV

Der HSV Hannover muss heute leider den nächsten Abgang zur neuen Saison bekannt geben. Der langjährige Rechtsaussen und Rückraum-Spieler Lukas Quedenbaum hat den Verantwortlichen bekannt gegeben, den Anderter Eisteichweg im Sommer nach 16 Jahren zu verlassen und zur Hildesheimer Eintracht zu wechseln.

Für den 28-Jährigen keine leichte Entscheidung: „Ich habe mir monatelang, auch bereits vor der laufenden Saison, Gedanken gemacht, ob ich nochmal auf einem höheren Niveau, mit anderen Herausforderungen Handball spielen möchte. Ich habe viele Gespräche, insbesondere mit meiner Partnerin, geführt und bin am Ende zu dem Schluss gekommen, mich nochmal neu auszuprobieren, die Herausforderung einer etwaigen 2. Liga-Qualifikation anzunehmen und Handball professionell zu betreiben.“

Seine handballerische Karriere in Anderten zu beenden, wäre für Quedenbaum auch möglich gewesen: „Wenn keiner gekommen wäre, wäre das auch vollkommen in Ordnung gewesen, dann hätte ich hier weiter verlängert.“ Das Angebot aus Hildesheim habe ihn dann aber zum Nachdenken bewogen.

Nach seinem Bandscheibenvorfall 2018 und der darauf folgenden Zeit mit vielen Umstellungen hat Quedenbaum für sich erkannt, dass er, mit dem richtigen Körpergefühl, noch mehr zu leisten imstande ist. So erklärt er sich auch seine aktuell persönlich sehr starke Saison: „Das ist die beste Saison, die ich je gespielt habe, glaube ich.“

Für Trainer Robin John ein harter Schlag: „Uns verlässt ein verdienter Spieler, was mich traurig und stolz zugleich macht.“ Traurig mache es John, weil Quedenbaum menschlich und sportlich eine große Klasse hat und sich in den letzten drei Jahren enorm weiterentwickelt hat. „Entsprechend wird dieser Abgang in jeglicher Hinsicht wehtun“, so John.

Stolz sei John, eben weil Quedenbaum diese Entwicklung genommen hat und sich mit einem neuen sportlichen Ziel verabschiedet hat, den Sport noch professioneller auszuüben. Nochmal John: „Ich kann seinen Wechsel absolut verstehen und nachvollziehen und wünsche Lukas alles erdenklich Gute für seine Zukunft. Hildesheim kann sich über einen super Charakter und klasse Spieler freuen.“

Mit Quedenbaum verlässt der derzeit beste Feldtorschütze der Liga den HSV Hannover, was auch Teammanager Dirk Müller traurig stimmt: „Lukas ist ein Gesicht dieses Vereins, dieser Mannschaft. Natürlich tut seine Entscheidung weh. Aber sie ist für ihn und für uns vollkommen nachvollziehbar und absolut in Ordnung. Er hat uns frühzeitig über seine Überlegungen in Kenntnis gesetzt, wofür wir ihm sehr dankbar sind und unsere weiteren Planungen entsprechend darauf vorbereitet haben. Daher wünschen wir alle Lukas auch, dass sich seine Ziele und Vorstellungen erfüllen und dafür viel Erfolg und alles Gute.“

Für Quedenbaum werden mindestens zwei Spiele im Trikot des TSV Anderten immer in Erinnerung bleiben: Zuerst ein A-Jugend-Bundesligaspiel gegen die, bis zum Aufeinandertreffen, verlustpunktfreien Füchse Berlin in der ausverkauften und lautstarken Halle am Eisteichweg. „In der ersten Halbzeit bekam ich kaum Bälle und mir ist nur ein Treffer gelungen. In der zweiten Halbzeit aber habe ich siebenmal getroffen. Der siebte und letzte Treffer war das Tor zum Ausgleich und damit zum ersten Verlustpunkt für die Berliner, bei der heutige Bundesligaspieler wie bspw. Fabian Wiede im Kader standen.“, so Quedenbaum.

Als zweites Spiel hat Quedenbaum das Spiel beim HSV Hamburg vor 5.000 Menschen in der Alsterdorf Sporthalle im Kopf. Auch hier gelang den Andertern in letzter Minute das Unentschieden und einer der wenigen Verlustpunkte im Aufstiegsjahr für das Team von Torsten Jansen.

Für Quedenbaum geht es nun auf Abschiedstour im roten Trikot: „Ich habe hier immer extrem gerne gespielt. Gerade jetzt wieder oben mitzuspielen macht einfach nur Spaß und ist ein Ausrufezeichen für Trainer, Verantwortliche und Verein. Die Halle im Eisteichweg ist wie ein zweites zu Hause und dieser Schritt fällt mir wirklich unglaublich schwer. Ich möchte mich aber bei allen bedanken, die mich hier unterstützt und begleitet haben. Angefangen bei den Jugendtrainern damals, dann in der A-Jugend als mich Alfred Thienel und Stephan Lux hochgezogen haben und natürlich auch zuletzt Robin John, der ein Stück mehr Professionalisierung in den Verein gebracht hat und großen Anteil an meinen derzeitigen Leistungen hat. Vielen Dank allen Trainern, Verantwortlichen, Ordnern, Helfern, Fans und Zuschauern für diese Wahnsinnszeit hier am Eisteichweg!“

Nicht auslassen möchte Trainer John am Ende aber seine Hoffnung auf ein Wiedersehen am Eisteichweg: „Ich hoffe, es ist nicht seine letzte Saison im Anderter Trikot. Man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben … auf eine erfolgreiche Restsaison!”

Der HSV Hannover und TSV Anderten bedanken sich bereits jetzt bei Lukas Quedenbaum für die vielen gemeinsamen Jahre und wünschen ihm alles erdenklich Gute und viel Erfolg bei seinen künftigen Plänen.