49:38 – Torreicher Heimsieg gegen Flensborg

Ein echtes Spektakel bot der HSV Hannover seinen Fans in der 3. Liga Nord gegen den DHK Flensborg. Mit einem nie gefährdeten 49:38 (22:16)-Sieg gegen den Tabellenvorletzten machte die Mannschaft von Robin John sieben Spieltage vor Saisonende auch rechnerisch den Klassenerhalt perfekt. Einziger Schönheitsfehler –  Die 50 hätte fallen müssen und am Ende waren es zu viele Gegentore, doch der Stimmung auf den Rängen tat das keinen Abbruch und die Mannschaft wurde mit stehendem Applaus gefeiert.

“Wildes Spiel” mit Blitzstart

„Es war ein wildes Spiel. In der zweiten Halbzeit hatten wir keine Abwehr mehr, da ging es nur noch darum: wer macht das letzte Tor.“, sagte Trainer Robin John. Die Anderter erwischten einen Blitzstart. Zwei Ballgewinne nutzten Lars Hoffmann und der wie in Aurich auf der Spitze der 3:2:1-Deckung agierende Thiemo Labitzke nach nicht 87 Sekunden jeweils im Gegenstoß zum 2:0. Zum Ärger des Flensborger Trainers: „Wir waren von der 1. Minute nicht da und haben eine zu hohe Fehlerquote.“

Es ging flott weiter und beim 6:3 (8.) nahmen die Gäste ihre erste Auszeit. Durch die Verletzung von Sebastian Czok (erlitt im Training einen Muskelfaserriss) hakte es zunächst im Positionsangriff, doch die Deckung erzwang viele Ballgewinne und nach einer Viertelstunde nutzte Lukas Quedenbaum bereits den fünften Gegenstoß zum 11:6. Der Flensburger Trainer setzte fortan auf den siebten Feldspieler, doch die Gastgeber blieben unbeeindruckt und erhöhten auf 17:10 (23.). In der Folge ließ – verständlicherweise – die Konzentration nach, so dass es „nur“ mit 22:16 in die Kabine ging.

Zweite Hälfte beginnt mit roter Karte

Die zweite Hälfte begann schlecht. Einem technischen Fehler folgte die Rote Karte gegen Fabian Rüsch für Beinstellen. An den Kräfteverhältnissen änderte das aber nichts, denn zwei Minuten später sorgte Kapitän Hendrik Benckendorf beim 24:17 für sieben Tore Vorsprung. Einziges Manko – der HSV ließ weiter klare Chancen liegen. So verfehlte Jonas Lange das verwaiste Tor (37.). Für viel Wirbel im rechten Rückraum sorgte der eingewechselte Fynn Brandes, der vorher noch 60 Minuten in  der A-Jugend gespielt hatte. So blieb das Spiel eine einseitige Angelegenheit und der HSV torhungrig. Hendrik Edeler vergrößerte den Abstand beim 34:24 (44.) das erste Mal auf zehn Treffer und heizte damit die Stimmung auf den Rängen an.

300 Zuschauer waren in die Misburger Sporthalle gekommen und wurden auch in der Folge mit vielen Toren verwöhnt. Allein das leere Gehäuse war für die Anderter Keeper zu klein, denn auch Yendrick Weißhaar scheiterte zehn Minuten vor dem Ende. Das Spiel behielt trotzdem hohen Unterhaltungswert. Bezeichnend: Thiemo Labitzke traf von der Mittellinie die Latte und Quedenbaum netzte drei Minuten vor Schluss zum 46:35. Der letzte Höhepunkt eines rasanten Spiels.