Nach 20 Jahren im Trikot des TSV Anderten ist es soweit: Unser langjähriger Kapitän Hendrik Benckendorf wird nach der laufenden Saison seine aktive Handballkarriere beenden. Eine Entscheidung, die ihm nicht leichtgefallen ist, aber die er bewusst getroffen hat – aus Respekt vor seinem Körper, der nicht mehr so mitspielt wie früher, und aus dem Wunsch heraus, mehr Zeit für Familie, Freunde und andere Lebensbereiche zu haben.
Zwei Jahrzehnte in Rot und Weiß
Mit fünf Jahren im Jugendbereich und 15 Jahren im Herrenbereich ist Hendrik nicht nur einer der erfahrensten Spieler der Mannschaft, sondern auch eine Identifikationsfigur für den gesamten Verein geworden. Sein Weg zum TSV Anderten begann durch die Familie Brandes – Gundula, Friedhelm und Hubertus – ohne die, so sagt er selbst, diese beeindruckende Geschichte nie geschrieben worden wäre. „Dass daraus so eine lange Geschichte wird, war nie klar.“ Heute können wir voller Dankbarkeit sagen: Hendrik Benckendorf ist ein echtes Anderten-Urgestein.
Unvergessliche Momente
Blickt man auf Hendriks Karriere zurück, gibt es zahllose emotionale Höhepunkte. Der dramatische Last-Minute-Ausgleich in Vinnhorst, die elektrisierende Partie vor über 5.000 Zuschauern in Hamburg, der Sieg zum Saisonauftakt in Braunschweig – es sind Momente, die sich ins Gedächtnis eingebrannt haben. „Das sind Dinge, die werde ich niemals vergessen.“ Doch es sind nicht nur die sportlichen Erfolge, die zählen. Es sind auch die Erlebnisse abseits des Spielfelds: „15 cm Neuschnee in Stralsund und die damit verbundene siebenstündige Rückreise nach Hannover oder das Auswärtsspiel in Flensburg, bei dem wir von der Polizei auf der Anreise herausgewunken wurden, weil wir mit Hooligans verwechselt wurden – all das sind besondere Erinnerungen an meine aktive Zeit hier.“
Ein Abschied mit Dankbarkeit
Neben seinem unermüdlichen Einsatz auf dem Spielfeld war Hendrik stets ein Vorbild in Sachen Teamgeist und Zusammenhalt. Sein besonderer Dank gilt vor allem seiner Familie – seinen Eltern, Brüdern und seiner Partnerin – die ihn in all den Jahren unterstützt und motiviert haben. „Die mich in schweren Zeiten bei Verletzungen oder im Studium immer gut zugeredet haben. Das weiß ich sehr zu schätzen. Vielen Dank.“ Auch an Trainer, Mitspieler und Weggefährten richtet er herzliche Worte der Anerkennung. „Ihr habt meine letzten 30 Jahre im Handball sehr tief geprägt: auch hier von Herzen, Dankeschön!“
Ein Kapitän, der nicht zu ersetzen ist
Auch Trainer Robin John findet bewegende Worte zum Abschied seines langjährigen Kapitäns: „Mit Hendrik geht das Herz der Mannschaft in den Ruhestand. Für mich war er immer der perfekte Kapitän – sowohl als Mitspieler in der Jugend als auch jetzt aus Trainersicht. Neben dem Sportlichen wird er uns vor allem als Mensch fehlen. Er hat die Mannschaft über Jahre geprägt und ist immer vorweg gegangen, egal wie es aussah.“
Seine ruhige, reflektierte Art machte ihn nicht nur auf dem Feld, sondern auch abseits davon zu einem Vorbild: „Er hat jeden in der Mannschaft gleich behandelt – fair, respektvoll und immer mit einem offenen Ohr. Solche Persönlichkeiten sind selten. Ich bin sehr traurig, dass er geht, aber ich kann seine Beweggründe verstehen. Ich werde ihn sehr vermissen und bin froh, ihn ein paar Jahre begleitet zu haben.“
John hofft, dass Hendrik dem Verein auch nach seiner aktiven Karriere erhalten bleibt: „Als Verein wollen wir alles daran setzen, dass er weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Anderter Handballfamilie bleibt. Ich bin gespannt, wer in seine Rolle schlüpfen kann – ersetzen kann man ihn sowieso nicht.“
Wie geht es weiter?
Ganz ohne Handball wird es nicht gehen – das steht fest. Zwar freut sich Benckendorf darauf, erstmals einen Sommerurlaub zu genießen, ohne an die nächste Saisonvorbereitung denken zu müssen, doch sein Herz bleibt beim TSV. „Ich werde die Mannschaft und den Verein aber nicht verlassen. Ich möchte zumindest einmal die Woche mittrainieren – allein schon, um Team-Jung zu zeigen, dass an Team-Alt beim Kicken kein Weg vorbei führt.“ Darüber hinaus plant er, die Kooperationen mit Schulen und dem TSV weiter voranzubringen und den Verein aktiv mitzugestalten.
Ein letztes Kapitel, das gefeiert werden muss
Hendrik Benckendorf verlässt die Bühne des aktiven Handballsports, aber nicht den TSV Anderten. Sein Einsatz, seine Leidenschaft und sein Engagement werden in den kommenden Spielen noch einmal in vollen Zügen zu spüren sein. Wir als Verein sind stolz darauf, eine solche Persönlichkeit in unseren Reihen gehabt zu haben – und freuen uns, dass Hendrik uns auch in Zukunft erhalten bleibt.
Danke, Hendrik – für alles, was du für den TSV Anderten geleistet hast!