Die Lage für den HSV Hannover in der 3. Liga wird immer kritischer. Die Anderter setzten ihre Talfahrt am Freitag mit einer 18:23 (7:9)-Pleite im Derby bei Handball Hannover Burgwedel fort – bereits die siebte Niederlage in Folge. Die Gesichter der Spieler nach dem Abpfiff sprachen Bände. „Wenn man den Ball nicht ins Tor wirft, kann man nicht gewinnen“, sagte Trainer Robin John. Der Coach hatte das Spiel im Vorfeld als möglichen Wendepunkt für die Saison eingeordnet und gehofft, „dass meine Jungs locker aufspielen.“
Davon war zu Beginn wenig zu spüren. Die Abwehr um den guten Torhüter Götz Heuer erledigte zwar ihren Job solide, doch nach vorn ging wenig. Erst nach quälend langen 9:28 Minuten erzielte Thiemo Labitzke den ersten Treffer zum 1:3. Tore blieben aber auch danach Mangelware. Der HSV kam nur selten in die Tiefe und musste hart um jeden Treffer kämpfen. Immerhin glich Flavio Pichiri zum 5:5 (20.) aus. Danach gab es sogar die Chance zur Führung, die Jendrik Meyer im HHB-Tor mit zwei Monsterparaden verhinderte. Der 39-Jährige hatte zuletzt vor viereinhalb Jahren im Tor der TSV Burgdorf II gestanden und flößte den Andertern offensichtlich großen Respekt ein. Vor allem von den Außenpositionen war er unbezwingbar, so dass es mit 7:9 in die Pause ging.
Nach Wiederanpfiff kam der HSV besser ins Spiel, schlug aber aus sechs Minuten Überzahl zu wenig Kapital. Florian Schenker verfehlte sogar das leere Tor – es wäre der Ausgleich zum 11:11 (39.) gewesen. „Das war der Knackpunkt“, sagte Co-Trainer Till Dreißigacker. Die Mannschaft wirkte in den nächsten Minuten wie gelähmt und der Rückstand vergrößerte sich auf 11:16 (44.). Erst jetzt löste sich die Schockstarre. Wie so oft kam dann auch Pech dazu. Dreimal klatschte der Ball ans Aluminium, was mit dem 11:17 (48.) bestraft wurde. Erst als beim 12:19 (52.) eine Klatsche drohte, stellte Robin John auf eine offensive Deckung um. Das zeigte Wirkung kam aber zu spät: Pichiri traf zum 17:20 (57.), doch nach einem erneuten Ballgewinn beendete ein vermeintlicher Schrittfehler von Joel Wolf alle Hoffnungen.